Knieprothese
Eine Knieprothese, Knieendoprothese oder Kniegelenksprothese ist eine implantierte Prothese (Endoprothese), die das Kniegelenk ganz oder teilweise ersetzt.
Ursachen & Symptome
Im fortgeschrittenen Stadium der Knorpelzerstörung sind meistens mehrere Gelenkanteile betroffen. Es kommt zur Verformung des Kniegelenkes und zunehmender Versteifung. Sie verspüren Belastungs- und Ruheschmerzen. Auch nachts sind Sie nicht mehr schmerzfrei. Ihre schmerzfreie Gehstrecke wird zunehmend kürzer und ihre Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.
Diagnose
Im Röntgenbild zeigen sich zerstörte Gelenkoberflächen, meist verbunden mit sichtbaren Gelenkdeformierungen.
Zeitpunkt der Operation
Wenn alle konservativen Therapieoptionen beim Vorliegen einer Arthrose des Kniegelenkes ausgeschöpft wurden und gelenkserhaltende Eingriffe nicht mehr möglich sind, wird die Implantation einer Halbschlitten-Endoprothese oder einer Knie-Total-Endoprothese notwendig.
Operationstechnik
Bei dieser Operation werden die geschädigten Gelenkflächen durch sogenannte Oberflächenersatzprothesen ersetzt.
Entweder in Form einer Teilprothese (Schlittenprothese) oder in Form einer Totalprothese. Durch den Einsatz dieser modernen Prothesentypen muss nur noch sehr wenig Knochenmaterial entfernt werden.
Die eigenen Bandstrukturen (Seitenbänder, Kreuzband) bleiben intakt. Sämtliche Prothesentypen bestehen aus einer Komponente für den Ober- und Unterschenkel. Die Entwicklung von Prothesentypen, die dem natürlichen Bewegungsablauf des normalen Kniegelenkes (Roll-Gleitbewegung) sehr nahe kommen, haben die Ergebnisse in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Die Größe der Prothese wird mit Hilfe der präoperativen Planung dem Patienten individuell angepasst. Sie wird entweder zementfrei oder zementiert implantiert. Dieser Oberflächenersatz besteht aus einer Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung. Zwischen den Metallelementen befindet sich ein Polyethyleneinsatz, der einen weitgehend natürlichen Roll-Gleitvorgang erlaubt und bei modernen Implantaten nahezu keinen Abrieb mehr hat.
Im Durchschnitt liegt die Haltbarkeit der Kniegelenkstotalprothesen bei 10-15 Jahren. Haltbarkeiten von deutlich über 20 Jahren sind durch moderne Materialien zu erwarten.
Rehabilitation
Gelenkersatzoperationen können ausschließlich stationär (ca. 5-12 Tage) durchgeführt werden.
Die Rehabilitation beginnt sofort nach der Operation. Die Patienten werden täglich mit Krankengymnastik und Lymphdrainage behandelt. Für passive Bewegungsübungen stehen Motorschienen zur Verfügung.
Im Anschluss an den Aufenthalt im Akutkrankenhaus wird ein Großteil der Patienten für weitere 3-4 Wochen in eine Rehabilitationsklinik verlegt. Für die gesamte Behandlung ist ein Zeitraum von 6 - 12 Wochen zu kalkulieren.
Bei normalem Verlauf der Operation und erfolgreicher Rehabilitation sind Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Golfspielen wieder möglich.
Die wichtigsten Fakten
OP Dauer | 60 Minuten | Arbeit | nach 4 - 12 Wochen (je nach Belastung) |
Anästhesie | Kreuzstich (schlafen möglich) oder Vollnarkose, OP Gebiet wird während der OP mit Lokalanästhetikum umspritzt | Sport | Gehen - nach 2 Tagen |
Aufenthalt | 5 - 12 Tage | Kontrollen | Nahtentfernung - nach 2 Wochen |
Reha | Variante 1: ambulante Reha | Endresultat | nach 9 - 12 Monaten |
Belastung | volle Belastung ab dem OP Tag möglich | Vor der OP | 4 Wochen vor OP - Anästhesie Begutachtung |
Physiotherapie | möglich | Nach der OP | 2 Wochen Thromboseprophylaxe |
Welche Risiken gibt es?
Infektion (<2%), Hämatom (Bluterguss), Restbeschwerden, Schwellung (bis zu 6 Monate), Thrombose (Thromboseprophylaxe wird standardisiert verabreicht)