Hammerzehe
Die Hammerzehen ist eine der häufigsten Fehlstellungen des Fußes. Für den Betroffenen fällt am Beginn eine Krallenbildung der betroffenen Zehe auf. Durch diese Krallenbildung findet die Zehe im Schuh zunehmend noch weniger Platz, wird an ihrem Rücken gerötet und bildet ein sogenanntes Hühnerauge.
Wodurch entsteht die Hammerzehe?
Risikofaktor Nummer eins ist das Schuhwerk, und hier vor allem die Damenschuhe. Diese auf lange Zeit erzwungene Stellung bewirkt eine Einsteifung der Zehe in gebeugter Position. Aber auch die Absatzhöhe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung der Hammerzehe. Bei höheren Absätzen rutscht der Fuß bis an die Schuhspitze nach vor und die Zehen biegen sich durch den Druck ab.
Bei länger bestehenden Hammerzehen kommt es oft zu einer Luxation im Zehengrundgelenk. Dadurch "reitet" die Zehe auf dem Metatarsalköpfchen und übt einen verstärkten Druck auf das Köpfchen aus.
Als Folge entstehen verstärkte Hornhautbildungen unter dem entsprechenden Metatarsalköpfchen und Schmerzen während dem Abrollen in den Zehengrundgelenken.
Therapie
Es besteht die Möglichkeit der konservativen Therapie mit Schuhwechsel, um dem Fuß mehr Komfort zu bieten, Dehnen der entsprechenden Stellen am Schuh und die Verwendung von diversen beim Bandagisten erhältlichen Pölsterchen oder Modelleinlagen.
Bei einer Operation wird das kontrakte Gelenk entfernt und die Zehe in diesem Bereich gekürzt. Zusätzlich ist noch manchmal eine Verlängerung der Strecksehne oder auch eine Fixation mit einem Bohrdraht notwendig.
Narkose
Operationen am Vorfuß werden allgemein in Leitungsanästhesie durchgeführt. Dies bedeutet, dass der Operateur gezielt jene Nerven des Fußes mit einem Lokalanästhetikum betäubt, die den Schmerz weiterleiten würden. Bei sehr nervösen Patienten wird zusätzlich noch eine Tablette zur Vorbereitung verabreicht.
Nachbehandlung
Die Patienten dürfen ab dem Operationstag den Fuß belasten. Wenn ein Draht verwendet wurde, wird er nach 3 Wochen in der Ordination entfernt. Bis dahin wird ein postoperativer Schuh getragen, hochgelagert und Eis appliziert werden. Wöchentliche Verbandswechsel sind notwendig.
Die wichtigsten Fakten
OP Dauer | 15 - 30 Minuten | Arbeit | nach 2 Tagen bis 3 Wochen (je nach Belastung und Fehlstellung) |
Anästhesie | Nervenblockade oder Lokalanästhesie | Sport | nach 2 - 4 Wochen |
Aufenthalt | Stationär: 3 Tage oder Tagesklinik | Kontrollen | Nahtentfernung - nach 2 Wochen |
Reha | nicht notwendig | Endresultat | nach 6 Wochen bis 3 Monaten |
Belastung | Schonung für 2 Wochen | Vor der OP | 4 Wochen vor OP - Anästhesie Begutachtung |
Physiotherapie | nicht notwendig | Nach der OP | Wunde Trocken halten |
Komplikationen und Risiken
Infektion (<2%), Nervenverletzung, Schwellung (bis zu vier Monate), verzögerte Knochenheilung, Thrombose, Allergie, Mb. Sudeck, Korrekturverlust.